Anlass war die Verlagerung der Produktion der sogenannten „V2“-Raketen von Peenemünde in eine Stollenanlage bei Nordhausen, die von Häftlingen zur unterirdischen Raketenfabrik ausgebaut werden musste. Für die Häftlinge des schnell anwachsenden Lagers bedeutete das monatelanges Arbeiten und Leben im Berg unter unbeschreibbaren Bedingungen. 20 000 der 60 000 Menschen, die in Mittelbau-Dora und seinen zahlreichen Außenlagern inhaftiert waren, verloren zwischen August 1943 und April 1945 ihr Leben.
In der heutigen Gedenkstätte können Besucher das ehemalige Lagergelände und – im Rahmen von Führungen – auch die Stollenanlage besichtigen. Eine ständige Ausstellung im neu gestalteten Museum informiert über die Geschichte des Lagers, die Häftlinge sowie Täter und Mittäter.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Rolle Mittelbau-Doras als Modellfall der KZ-Zwangsarbeit und der Untertageverlagerung sowie die Frage, weshalb die Deutschen 1943, als der Krieg längst verloren war, diesen nicht beendeten, sondern mit dem „Totalen Krieg“ in die totale Niederlage steuerten und zehntausende Zwangsarbeiter im Harz für sinnlose Rüstungsvorhaben sterben ließen.
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Autor:in
Harzer Tourismusverband e.V.
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