Ursulinenkloster

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Klöster
Im Jahre 1700 wurde das Kloster von Erfurter Ursulinen gegründet, um eine angemessene Erziehung und Bildung junger Mädchen zu fördern.
Im Konventgebäude findet bis heute aktives Klosterleben statt. Zwischen 1735 und 1740 wurde das Kloster um ein zweites Gebäude direkt an der Neutorstraße erweitert, dieser Teil ist seit 1995 der Gästebereich des Klosters. Hier können Gäste am Klosterleben auf Zeit teilhaben, Seminare besuchen und Tagungen ausrichten.

Ein Gebäudeteil des Klosters ist die Liebfrauenkirche. Für sie ist es nichts Neues, dass sie neu und anders gestaltet wurde. Sie hat in ihrer mehr als 500-jährigen Geschichte manche Veränderung erlebt. Eine kleine Liebfrauenkapelle gab es in Duderstadt schon 1442. Als 1700 die Ursulinen ihr Kloster am Neutor gründeten, wurde die kleine gotische Kapelle durch ein Langschiff mit Schwesternchor vergrößert. 1889/1890 wurde diese Kirche durch einen neuromanischen Bau nach den Plänen von R. Herzig ganz im Zeitstiel des Historismus ersetzt. Der Altar wurde auf ein um 14 Stufen erhöhtes Plateau gesetzt sowie ein Seitenschiff angefügt. Die Schwestern bekamen einen geräumigen Chor dem Altar gegenüber. 1963/64 erhielt das Innere der Kirche eine ganz neue Gestalt und zwar nach den Vorgaben des II. Vatikanischen Konzils und nach dem damaligen Trend zu Schlichtheit und Einfachheit. Die neuromanische Ausmalung verschwand unter einem weißen Anstrich. Die Kirche wirkte hell und klar und bot einen freien Blick auf das Wesentliche - auf den Altar und auf das in die Kirche zurückgeholte Kreuz von 1500.

Nach erforderlicher Renovierung wurde die Kirche am 08. Mai 2007 von Bischof Norbert Trelle geweiht. Der neue Altar besteht aus einem schlichten Block, gleichzeitig ruht die Mensa (Altarplatte) auf vier Säulen. Er steht in der Mitte des Längsschiffes und ist damit in die Mitte der hufeisenförmig angeordneten Bänke gerückt. Ein goldglänzender Radleuchter über dem Altar betont auf diese Weise die Bedeutung dieses Ortes. Er korrespondiert dabei mit dem aus blauen Kunststeinen ausgelegten Kreis auf dem Fußboden. Mit einem solchen Kreis sind alle wichtigen Stellen in dieser Kirche ausgezeichnet, also auch der Ambo und der kleine Kredenztisch. Die drei Tische sind durch ein dunkelrotes von der Apsis ausgehendes Steinband im Fußboden verbunden. Im Seitenschiff stehen der Tabernakel und eine Marienstatue. Das Halbrund der Außenmauer in der Apsis ist auf dem Fußboden wieder durch einen Kreis aus blauem Stein ergänzt worden. Hier steht das alte Kreuz mit Maria und Johannes aus der früheren Liebfrauenkapelle. Der Figurenfries, an den Wänden des Hauptschiffes, stellt Menschen unserer Zeit dar. Sie sind alle nach vorn, auf die Apsis hin orientiert und scheinen mehr oder weniger dorthin unterwegs zu sein.

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